Umstritten ist vor allem, inwiefern die Klimaveränderung durch den Menschen verursacht wird. Hans-Ulrich Schmutz weist mit Bezug auf das Buch "Merchants of Doubt" von Naomi Oreskes und Erik M. Conway darauf hin, dass die Klimadebatte auch aufgrund wirtschaftlicher Interessen von Energiekonzernen beeinflusst wird.
Das Klima selbst ist ein komplexes Geschehen. Bei allen Lücken gebe es aber, so Schmutz, "geologische Dokumente", die eindeutig auf den Zusammenhang zwischen Temperaturerhöhungen und gesteigertem Kohlendioxidgehalt hinweisen. Während "bis vor 100 Jahren" "der anthropogene Einfluss auf das Klima schwach" gewesen sei, erfolge "der durch das Verbrennen von Kohlenwasserstoffen entstandene Anstieg der Kohlendioxidkonzentration im Vergleich zur Zeit vor 100 Jahren und früher um das 1000-Fache schneller", so Schmutz weiter.
Schmutz weist auch auf den möglichen Einfluss von Einzellern auf das Klima und umgekehrt auf den Einfluss von Energietechnologien auf Kleinstlebewesen hin. Einem aktuellen Forschungsbeitrag zufolge seien die wichtigste Bedingung für die Bildung von Kristallisationskeimen beim Übergang von der Troposphäre in die Stratosphäre dort lebende Bakterien. Dies sei für ein anderes umstrittenes Thema, die sogenannten Chemtrails, interessant, so Schmutz.
Sowohl Hans-Ulrich Schmutz als auch der Physiker Johannes Kühl sehen in der Rhythmusforschung einen Schlüssel zum Verständnis des Klimas. Sie wäre ein "substanzieller Beitrag" der Anthroposophie zur Klimadebatte, so Schmutz.
Mit den Fragen zum Klima setzt das ‹Goetheanum› seine Reihe über kontroverse Themen fort. Zuletzt hatte Michaela Glöckler mit einem Gespräch über Organtransplantation eine Debatte angestoßen, die noch in Form von Zuschriften an die Redaktion andauert.