Während die vergangenen Tagungen zur Putzkultur das Reinigen selbst in seiner ökologischen, kulturellen und spirituellen Dimension beleuchteten, ging es nun um die Frage des Raum-Bereitstellens und Raum-Schaffens. Durch Beiträge, die das Aufräumen in der eigenen Biographie oder die künstlerische Seite des Reinigens beleuchteten, gewann das Thema besondere Tragweite. Frau Prof. Perger entwickelte überraschend, dass die vielgebrauchten Handschuhe im Reinigungsgewerbe ein unterschätztes Problem darstellen, weil sie zu einer anschaulichen Entfremdung gegenüber der Umwelt führen. Im Plenum ging es auch um die pädagogische Seite des Putzens und Aufräumens. "Heute räumen wir alle roten Gegenstände auf", das war ein Ratschlag von Linda Thomas, der Organisatorin der Tagung, um dem Aufräumen mit den Kindern eine spielerische Note abzugewinnen. Ein guter Griff war es, Paul Mackay, den Verantwortlichen der Sektion für Sozialwissenschaften um einen Schlussbeitrag zu bitten. Er "räumte" die Tagung dadurch auf, dass er jeden Beitrag, von Michaela Glöcklers Darstellung über die spirituell-gesundheitliche Dimension des Reinigens über Hans Dackweilers Betrachtung zu Reinigung und Heilpädagogik zu Daniel Bertis Referat über Reinigen als künstlerische Tätigkeit noch einmal Revue passieren liess.