Linda Thomas erzählt von ihrer Beziehung zum Putzen. Anhand persönlicher Erlebnisse zeigt sie auf, dass Putzen nicht einfach nur das Entfernen von Schmutz sei, sondern das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre. Diese entsteht nicht nur durch das Reinigen: "Beim Pflegen schaffen wir auch Raum für etwas Neues." Putzen ist zwar im Alltag und allen Kulturen fest verankert. Doch das Anliegen der Autorin geht von regelmäßigen Aktionen wie dem Frühjahrs- oder Herbstputz über das Schaffen einer guten Beziehung zum eigenen Umfeld bis zur Arbeit an sich selbst. Insbesondere helfe ein wohl strukturiertes Leben, den Aufwand für Haushalt und Raumpflege zu minimieren.
Ein Indikator für das Verhältnis zwischen dem Menschen und seinen Räumen sei das Erscheinungsbild der jeweiligen Zimmerpflanzen. Überleben sie gerade noch oder gedeihen sie? Diese Kriterien gelten nicht zuletzt auch "für unsere Kinder, für Tiere und für unsere Beziehungen zu anderen Menschen", sagt Linda Thomas – und schließt daraus auf die gesundende Wirkung einer gepflegten Umgebung. Ein anderer Indikator für die Autorin ist das Messie-Syndrom. Es sei oftmals Ausdruck der Unfähigkeit, im persönlichen Bereich zeitlich beziehungsweise räumlich Ordnung zu halten.
Linda Thomas beschreibt, wie sie durch das Achtsamwerden für ihr Umfeld sensibler wurde: "Ich bin in keiner Weise hellsichtig begabt, glaube jedoch, dass ein Raum mir gegenüber seine Bedürfnisse äußern kann." Sie bezieht das anthroposophische Menschenbild in ihre Ausführungen ein und erklärt die aufgrund der sorgfältigen Reinigung und Pflege entstandene gute Atmosphäre mit dem Wirken helfender Wesen. Ein praktischer Teil mit Hinweisen etwa zu Pflegemitteln und zur Fleckenbehandlung rundet das Buch ab.
Linda Thomas:
Putzen lieben?!
414 Seiten
Euro 30/Franken 35
ISBN 978-3-7235-1550-1
Verlag am Goetheanum